Fusionen

blab DATA

Eine Veranstaltung von blab DATA und dem Kulturamt der Stadt Gießen. 23. November 2018, 19:30 Uhr, Hermann-Levi-Saal, Rathaus.


Foto: Rebecca Tranter, Design: ultraVIOLETT Mediendesign
Vanessa Wagner - Stimme; Herk Röpe - Schlagzeug; Thomas Böhm - Gitarre; Martin Gnieß - Kontrabass

Das Innerste des Menschen, die Würde, die Privatheit, hatten wir in Europa mit der Entwicklung eines humanistischen Weltbildes einmal unter Schutz gestellt. Das Bundesverfassungsgericht spricht im digitalen Zeitalter vom "Grundrecht auf informationelle Selbstbestimmung." Inzwischen stehen alle Bereiche des menschlichen Lebens unter aggressiver Beleuchtung. Das erscheint irgendwie vernünftig und ökonomisch normal. Wir lassen uns das gefallen.

Während global Daten gesammelt und vermarktet werden, zeigt die Performerin Vanessa Wagner das online wie offline vereinzelte Individuum in seiner intuitiv-heimlichen Auflehnung und Rache dagegen.

Wie bei einem Springbrunnen schießen die Wörterfontänen als unbändige Nervenquelle aus ihrem Mund und rieseln, einen Sprechschleier bildend, in den Raum. Sie selbst wird dahinter eher unkenntlich. Weil sie dauernd redet und sich so mit sich selbst beschäftigt, kann sie nicht handeln und wird unempfänglich für Reizflutungen von außen. Manipulative Ansprachen brechen sich an ihrem Wörterschleier. Sie selbst ist nun der Ursprung einer lokalen Reizflut, die den bedrohlichen Ansturm zurückdrängen will.

blab DATA zeigt in mehreren DADA-artigen Chats, dass, während die Dichtung Lebenserfahrung sprachlich auf den Punkt bringen mag, die Undichtung dagegen zur zerstäubenden Neusprache der Befreiung von der Impertinenz ökonomisch begründeter Zudringlichkeit wird.

Das Schleierquasseln bildet einerseits den Schutzfilm um die Person herum, der die Durchleuchtungsmedien irritiert, andererseits Humus und Heimat für neue Kommunikation.

Die blab-Musiker improvisieren frei. Die Chats beginnen jeweils offen, abstrakt und geräuschhaft. Sobald die Performerin hinzu kommt, nimmt die Musik Fahrt auf, um sie zu animieren und ihren Wörterkaskaden ein schönes Sound-Pendant zu geben. Dabei bedienen sich die Musiker spontan all ihrer eingemachten Tricks und Spielweisen. Die Musik beginnt zu treiben und die Wortfindungen ekstatisch aufzuwirbeln oder sie dümpelt geballt geladen ein wenig verträumt dahin.

In Birklar

Ein Videofilmprojekt anlässlich des 1225-jährigen Jubiläums des Dorfes. Mit Norbert Pahl: Filmemacher. Das Filmteam, die Darsteller, Mitmacher und Unterstützer, allesamt Birklarer. Gefördert durch das Festkomitee Birklar 2016.

Film 1: "In Birklar. Genauso nur anders." 90 Min.
Präsentation am 23.4.2017 im DGH Birklar.
Der Film zeigt in sich gegenüber stehenden Szenen und Bildern das Dorf und die persönliche Entwicklungsgeschichte des Zugereisten Pahl. Der Mitbewohner des Hofguts Birklar, einer kleinen Enklave von 'anders Denkenden' lebt seit 25 Jahren in dem kleinen Dorf ohne Kontakt zu seinen Bewohnern. Er lebt zurückgezogen und hat seine persönlichen Kontakte, seine Freunde und Nachbarn in unmittelbarer Nähe oder in der Stadt. Seine Situation gibt ihm allerdings zunehmend zu denken und ändert sich mit dem Jubiläumsjahr des Dorfes 2016. Pahl und Röpe schlagen dem Festkomitee das Videoprojekt vor. Das Komitee ist erfreut und unterstützt die Initiative. Nun machen sich die beiden auf den Weg ins Dorf. Geführt werden sie dabei vom gebürtigen Birklarer Damberems Werner (Werner Müller).

Film 2: "In Birklar. Das Jubiläum." 53 Min.
Präsentation am 25.8.2017 im DGH Birklar.
Der zweite Film nimmt noch einmal Bezug zum 1225-jährigen Jubiläum des Dorfes. Die Bilder der Jubiläumsveranstaltungen tragen die Stimmen der Aktiven. Neu hinzu kommt der Schwank "Walthelm" in 4 Akten nach einer Vorlage von Christine Müller (Birklar). Die Spielszenen sind als Episodenreihe in den Dokumentarfilm integriert. Der Schwank basiert auf der urkundlichen Erwähnung einer Schenkung von Ackerland in Birklar an das Kloster Lorsch und spinnt auf verschmitzt-komische Weise seine eigene Geschichte darum, die den wahren Grund zeigt, für alle bisherigen und die zukünftigen Jubi-Parties im Dorf.

Eine Brise

So nannte der aus Argentinien stammende, 2008 in Köln verstorbene Komponist der Neuen Musik, Mauricio Kagel, seine flüchtige Aktion für 111 Fahrradfahrer von 1996.


Foto: Jörg Wagner.

Die Begeisterung für dieses Projekt führte mich zum Gießener Stadtradeln. Dort wird das Projekt mit Unterstützung durch die kümmerei und das Kulturamt am Donnerstag, den 23. Juni um 21 Uhr im Bereich "Drei Schwätzer", Plockstraße Ecke Seltersweg seine Gießener Premiere haben.

Eine Brise versteht sich als künstlerischer Beitrag zum ansonsten eher stadtökologisch orientierten Stadtradeln.

Die Herausforderung für die 150 Meter lange Formation besteht darin, mit schneller und direkter Kommunikation durch den gesamten Schwarm hindurch eine hohe Klangintensität zu erzeugen.

Eine Brise bei Youtube

The Sunmoth


Herk Röpe, René Rösler und Thomas Böhm.

Gitarre, Orgel, Kontrabass und 3 engelsgleiche Männerstimmen. Folk, ohne folkloristisch zu sein. Blues mit einem lachenden Auge. Gefühlvolle Balladen ohne Illusionen, aber nicht desillusioniert. Abgehoben schön und intensiv verwurzelt. Zeitgemäß in ihrer eigenen Zeit, in der die Motten am Tag fliegen. Die Sonnenmotten singen und spielen sie ihre melancholisch-ironischen Texte und Songs, stets auf der Suche nach dem Allgemeinen im Persönlichen.

Zu Gast am Piano: Evelyn Helbig

Spinning
In The World

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LEBENSZEICHENKOMITEE, Juni 2013
Im Rahmen des historischen Lindenblütenfests auf dem Gelände der Franckeschen Stiftungen in Halle a. d. Saale.

Christian Fleißner, Frauke Voigt, Kathrin Felzmann und Herk Röpe bilden anlässlich der Jubiläumsveranstaltung 350 Jahre A.H. Francke das LEBENSZEICHENKOMITEE. Die Festbesucher hinterlassen ihre Lebenszeichen an dem zum Büro umfunktionierten Wohnanhänger.


Mit schwarzem Edding zeichnet jeder sein persönliches Zeichen von einem beliebigen Punkt aus auf den 20 x 20 cm großen Karton. Der Verlauf der Linie soll ohne abzusetzen zum Ausgangspunkt zurück führen. Das LEBENSZEICHENKOMITEE bestätigt mit dem 'Wahr-Stempel' die Authentizität der Zeichen und stellt sie geordnet nach Jahrgängen an der Außenhaut und im Innern des Wohnanhängers aus. Der älteste Lebenszeichengeber war Jahrgang 1928, die jüngste 2011.

Marching Bandits.
Streetband-Projekt mit Alexander Kowalsky.

www.marchingbandits.com


Macht Bewegung

Benguala Beach Cocktail
Roma Rhapsody

AKKU ist eine Plattform von Künstlern aus den Bereichen Musik, Bildende und Darstellende Kunst, die gemeinsam Projekte zwischen Alltags- und Kunsterfahrung konzipieren und umsetzen.

www.akku-netz.de


Jörg Wagner, Ingke Günther, Peter Schomber, Herk Röpe, Manuela Weichenrieder, Christian Fleißner. Foto: Rolf K. Wegst

Tapet ist ziemlich daneben. Durchtrainierte Sounds, glitzernde Texte, klebende Melancholie, gebrochene Monotonie, pittoreske Muster, Rhythmus, fließender Klang. "Poppschonson", fast so eingängig wie Schlager und so ungewohnt wie Free-Jazz.

www.tapet.de


Evelyn Helbig: Orgel, Synthesizer; ???; Manuela Weichenrieder: Stimme; Herk Röpe: Schlagzeug; Kuno Wagner: Touch Guitar

Erkenne
Über den Berg

Mongo Steppe
Wasser und Straßen
Kurzfilm von Norbert Pahl mit Musik und Tagebuchzeichnungen von Herk Röpe
©2009 Zivilisationszentralisation, Lich/Hessen

Die "Mongo Steppe" ist durchzogen von Wellen, Teilchen und Straßen. Wasserstraßen, die von nirgends kommen und nirgends enden. Der Fluss bringt den Ozean in die Stadt. Der Regen treibt eigenartige Wesen vom Horizont her in das Amüsierviertel. Sonderbare Spiele am Strand. Wenn nur die Mücke nicht wäre...

MongoSteppe

Chandler Wobble ist eine konzertante Klanginstallation für weitläufige Flächen oder Räume von Christian Fleißner mit Herk Röpe am Schlagzeug.

www.ChandlerWobble


1. August 2008 auf dem Sportgeländer der Justus Liebig Universität Gießen.

Orient trifft Okzident in Ouverhesse — Eine musikalisch-literarische Grenzöffnung.
Mit dem Alsfelder Kantor Simon Wahby, dem Sänger Kapoor Ramesh Kumar (Kabul), dem philosophierenden Schriftsteller Dr. Gunnar Meske aus Homberg/Ohm und Herk Röpe.
Zwei unterschiedliche Kulturen verbinden sich zu einem musikalisch-literarischen Gesprächskonzert. Die Orgel der westlich-christlichen Musikkultur trifft auf Gesänge und Melodien aus dem hinduistischen Kulturkreis. Rhythmisch verbunden werden sie durch Schlagzeug und Perkussion. Gespiegelt und weitergeführt wird das Musikexperiment in Texten aus beiden Kulturkreisen. Christliche Glaubenssätze und östliche Weisheiten, Gebet und Meditation, Gnade und Karma bestimmen den Spannungsbogen.


Claus Schwing, Helga Weigand, Simon Wahby, Kapoor Ramesh Kumar, Dr. Gunnar Meske

Ei Malik
ohne Titel

Landschafts-Liebe
www.karuszel-gebirgs-kulturen.de
Eine ungewöhnliche Kombination. Orgel und Schlagzeug. Der Alsfelder Kantor Simon Wahby und Herk Röpe spielen ein facettenreiches Spektrum von der Renaissance bis zu zeitgenössischen Kompositionen und Improvisationen. Die Musik wird durch Dia-Projektionen des Fotokünstlers Claus Schwing ergänzt.


"Landschaftsliebe" in Bobenhausen 2, August 2004. Foto by Martin Krauss

ATMO
Elektroakustische Klanglandschaften mit Werner Cee. Seit 2001. Eine 7-saitige Wölbbrettzither und ein einfacher Ahornast, über den eine Klaviersaite gespannt ist. Beide Instrumente werden mit den Händen gestrichen, gezupft, geschlagen oder gerieben. Der akustische Klang (Töne und Geräusche) wird über Tonabnehmer in Klangprozessoren eingespeist und über Mehrspur-Verstärkeranlagen in die jeweilige Konzertumgebung projiziert.


"Abdrift Gießen-West", April 2003. Foto by Christian Fleißner

ATMO (Ausschnitt)

Nüt Apartigs 1998

Ein Abend zum 60. Todestag des Schweizer Schriftstellers Friedrich Glauser. Live im Kino Traumstern (Lich/Hessen).
Zwei Hörstücke: "Ichstern" und "Der Bub hat Angst", die sich mit dem Leben des sonderlichen Schweizer Literaten und der speziellen Atmosphäre in seinen autobiografischen Beschreibungen und Erinnerungen auseinander setzen. Mit Texten von F. Glauser. Sprecher: Martin Werner, Basel. Lesung: Karl Michael Stöppler, Gießen

IchStern

Rapid Eye Movement, 1998. Tanz- u. Musik-Performance.
Herk Röpe mit der Ethno-Jazz-Formation Moonfool (Kuno Wagner, Gerald Willke, Rainer Berger, Thomas Wieberg) aus Limburg und der Tänzerin und Performerin Friederike Maak (Köln). Live im Theatersaal des musischen Zentrums an der Ruhruniversität Bochum.

Ein Ferser im Poetenland, 1997
Mit Ali Renani und Gerald Willke (Ffm.). Text, Dias u. Musik live in der Brotfabrik (Ffm.), Goetheinstitut Amsterdam und div. anderen Spielorten.

Ausländer — Inländer
Dummes Experiment

Seven Secret 1995
Eine Raum-Klang-Installation mit dem Performancekünstler Otmar Wagner (Berlin) in der Galerie im Unteren Hardthof Gießen. Sieben Zinkwannen mit jeweils einem hängenden Jutesack darüber. In die mit Getreide gefüllten Wannen sind verschiedene Lautsprecher installiert. Als akustisches Material erklingen hochverstärkte Störgeräusche von elektronischen Geräten (Synthesizer, Mikrofonrauschen, Anrufbeantworter, Lichtschalter, Orgeln..). Außerdem sind sieben Bücher aus dem "Apokalypse-Zyklus" zu sehen; mit unterschiedlichsten Materialien von Gänsefedern bis Glasfasern bestückt sind die aufgeschlagenen Seiten zu phantasievollen Kreationen geworden…

  

Midnight Animations Seit 1996 mit Kilian Dellers, Giovanni Saraceno, Martin Werner, Michael Pfeuti (BRD, F, Ch, L.). Experimentelle Animationsfilme mit live-musikalischer Vertonung.
Traurig-schöne Beziehungsdramen. Konsumgüterschock und Liebesblitze. Eine Hetze durch Erlebnisse, Gefühle und Stimmungen. Bewegte Bildkompositionen und Musiker, die entschlossen sind, es mit den Bildern aufzunehmen. Musikalische Plattitüden verdichten sich zu einem Fiasko, das die angehäuften symbolschwangeren Gegenstände auf der Leinwand in Zerstörung und Chaos zwingen wird. Aus dem Nachklang erwachsen rote, grüne, gelbe und blaue Phantasieformen:
Abstrakte Röhrengebilde, Baumähnliches oder Riesenfederwedel. Auf einem enervierenden Rhythmus reiten Fleischfarben heran und überwuchern das ganze Bildfeld. Blau und Rot entfliehen und entwickeln ihre eigene Art. Dieses flächige Spiel abstrakter Formen näselt A-Moll und verschwindet auf der schwarzen Horizontlinie. Jetzt wird das Bild zerfressen und die Wirklichkeit wird wieder sichtbar.

Ausschnitt 1, Filmforum Höchst
Ausschnitt 2, Kino Traumstern